Fahrlehrerlaubnis Erteilung
Fahrlehrerlaubnis Erteilung
Textblöcke ein-/ausklappenLeistungsbeschreibung
Wer Personen ausbildet, die eine Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen erwerben wollen (Fahrschüler), bedarf der Fahrlehrerlaubnis . Die Fahrlehrerlaubnis wird auf Antrag in der Klasse BE und zusätzlich in den Klassen A, CE und DE erteilt.
Der Bewerber um die Fahrlehrerlaubnis der Klasse BE erhält zunächst für den Zweck der weiteren Ausbildung eine Anwärterbefugnis. Diese ist auf zwei Jahre befristet.
Von der Fahrlehrerlaubnis darf nur zusammen mit der Fahrschulerlaubnis oder im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses mit dem Inhaber einer Fahrschule Gebrauch gemacht werden. Von der Anwärterbefugnis darf nur im Rahmen eines Ausbildungsverhältnisses mit dem Inhaber einer Fahrschule Gebrauch gemacht werden.
Verfahrensablauf
Die Ausbildung zur Fahrlehrerin/zum Fahrlehrer kann nur in einer der bundesweit ca. 56 anerkannten Fahrlehrer-Ausbildungsstätten erfolgen. Dabei ist nicht nur die theoretische Ausbildung, sondern auch ein Praktikum in einer Ausbildungs-Fahrschule vorgeschrieben.
Die Ausbildung ist eine “Stufen-Ausbildung”. In der Grundstufe wird zunächst die Fahrlehrerlaubnis der Klasse BE erworben. Hierfür ist ein zweiphasiges Antragsverfahren erforderlich.
Darauf aufbauend können die Fahrlehrerlaubnisse der Klassen A, CE und DE erworben werden.
Damit der Fahrlehreranwärter in der Ausbildungsfahrschule die frisch in der amtlich anerkannten Ausbildungsstätte erworbenen Kenntnisse auch anwenden kann, wird ihm eine Anwärterbefugnis mit beschränkten Ausbildungsrechten erteilt, wenn er zuvor die fahrpraktische Prüfung und die Fachkundeprüfung jeweils mit Erfolg abgelegt hat.
Die Anwärterbefugnis erlischt entweder mit Erteilung der unbefristeten Fahrlehrerlaubnis oder nach dreimaliger erfolgloser Lehrprobe im theoretischen oder im fahrpraktischen Unterricht oder nach Ablauf von 2 Jahren ab Erteilung.
An wen muss ich mich wenden?
Die Zuständigkeit liegt beim Landkreis, bei der kreisfreien Stadt, der großen selbständigen Stadt und der selbständigen Gemeinde.
In allen Fahrlehrer- und Fahrschulangelegenheiten für Bewerber, die Ihren Hauptwohnsitz im Landkreis Göttingen haben sowie Fahrschulen im Bereich des Landkreises Göttingen (außer in Hann. Münden und Duderstadt) ist die Fahrerlaubnisbehörde des Landkreises Göttingen zuständig.
Der Antrag kann auch im für die Bürger*innen zuständigen Bürgerbüro (mit Ausnahme der Städte Hann. Münden, Herzberg am Harz und Osterode am Harz sowie der Gemeinde Hattorf am Harz) gestellt werden.
Voraussetzungen
Fahrlehrerin/Fahrlehrer ist eine staatlich anerkannte, bundesweit einheitlich geregelte Bezeichnung für einen Dienstleistungsberuf im Verkehrswesen. Um diesen Beruf auszuüben, braucht man die Fahrlehrerlaubnis. Die Voraussetzungen hierfür regelt das Fahrlehrergesetz. Ausgebildet und geprüft wird nach einer bundesweit geltenden Ausbildungs- und Prüfungsordnung auf der Grundlage dieses Gesetzes. Die Fahrlehrerlaubnis wird erteilt, wenn die Bewerberin/der Bewerber
- mindestens 21 Jahre alt ist
- geistig, körperlich, fachlich und pädagogisch geeignet ist und keine Tatsachen vorliegen, die ihn für den Fahrlehrerberuf als unzuverlässig erscheinen lassen
- mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Lehrberuf oder eine gleichwertige Vorbildung besitzt
- die Fahrerlaubnis der Klasse besitzt, für die die Fahrlehrerlaubnis oder Anwärterbefugnis erteilt werden soll; eine Fahrerlaubnis auf Probe reicht nicht aus
- seit mindestens drei Jahren die Fahrerlaubnis der Klasse B und, sofern die Fahrlehrerlaubnis zusätzlich für die Klasse A, CE oder DE erteilt werden soll, jeweils auch zwei Jahre die Fahrerlaubnis der Klasse A2, CE oder D besitzt,
- innerhalb der letzten drei Jahre zum Fahrlehrer ausgebildet worden ist, die fachliche Eignung in einer Prüfung nachgewiesen hat und
- über die für die Ausübung der Berufstätigkeit erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache verfügt.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Zur Erlangung der Fahrlehrerlaubnis ist bei der Fahrerlaubnisbehörde ein schriftlicher Antrag mit Angabe der gewünschten Klasse zu stellen. Außerdem sind dem Antrag beizufügen:
- amtlicher Nachweis über Ort und Tag der Geburt
- Lebenslauf
- Zeugnis oder Gutachten über die Erfüllung der von Bewerbern um eine Fahrerlaubnis der Klasse C1 geforderten Anforderungen an die körperliche und geistige Eignung und eine Bescheinigung oder ein Zeugnis über die Erfüllung der von Bewerbern um eine Fahrerlaubnis der Klasse C1 geforderten Anforderungen an das Sehvermögen, die bei Antragstellung nicht älter als ein Jahr sind (der Nachweis kann auch durch Vorlage eines Führerscheins mit den gültigen und nach dem 31. Dezember 1998 erworbenen Fahrerlaubnisklassen C1, C1E, C, CE, D1, D1E, D oder DE erbracht werden),
- eine beglaubigte Kopie des Kartenführerscheins
- ein Nachweis über eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Lehrberuf oder eine gleichwertige Vorbildung
- eine Anmeldebestätigung einer amtlich anerkannten Fahrlehrerausbildungsstätte nebst Bescheinigung über den dortigen Ausbildungsbeginn
- ein Führungszeugnis nach dem Muster "0" zur Vorlage bei der Erlaubnisbehörde
- Die Auskunft aus dem Verkehrszentralregister erfolgt durch die Genehmigungsbehörde.
- Folgende Unterlagen sind erst nach Abschluss der jeweiligen Ausbildungen nachzureichen:
- eine Bescheinigung der amtlich anerkannten Fahrlehrerausbildungsstätte über die Dauer der durchgeführten Ausbildung
- in dem Antrag auf Erteilung der unbefristeten Fahrlehrerlaubnis der Klasse BE eine Bescheinigung der Ausbildungsfahrschule über die Dauer der durchgeführten Ausbildung
Abweichend zu Punkt 3 ist das Zeugnis eines Hausarztes oder eines Arztes mit der Fachbezeichnung Betriebs- oder Arbeitsmedizin ausreichend.
Fahrschul-/Zweigstellenerlaubnis:
Wer als selbstständiger Fahrlehrer Fahrschüler ausbildet oder durch von ihm beschäftigte Fahrlehrer ausbilden lässt, bedarf der Fahrschulerlaubnis. Eine Fahrschulerlaubnis wird auf Antrag für die Klassen BE, A, CE und DE erteilt.
Eine Fahrschulerlaubnis wird erteilt, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Bewerber/-in muss mindestens 25 Jahre alt sein und 2 Jahre als Fahrlehrer/-in tätig gewesen sein,
- er/sie muss für die Führung einer Fahrschule geeignet sein
- Bewerber/in muss die Pflichten nach § 16 FahrlG erfüllen,
- er/sie muss die Fahrlehrererlaubnis für die Klassen besitzen, für die er/sie die Fahrschulerlaubnis beantragt,
- Nachweis über die Teilnahme an einem Lehrgang von mindestens 70 Stunden je 45 Minuten über Fahrschulwirtschaft,
- der erforderliche Unterrichtsraum, die erforderlichen Lehrmittel und die Ausbildungsfahrzeuge der entsprechenden Klassen müssen zur Verfügung stehen.
Für jede weitere Fahrschule muss eine Zweigstellenerlaubnis beantragt werden. Diese kann erteilt werden, wenn die Voraussetzungen nach § 11 FahrlG erfüllt sind. Eine Fahrschul- oder Zweigstellenerlaubnis wird in Form einer Erlaubniskunde erteilt.
Welche Gebühren fallen an?
Die Fahrlehrerprüfung wird von einem eigens eingerichteten Prüfungsausschuss abgenommen. Die Prüfgebühr zuzüglich eventueller Prüfer-Reisekosten kann hier nicht verbindlich angegeben werden.
- Gebühr für die Erteilung einer befristeten Fahrlehrerlaubnis: 40,90 Euro
- Gebühr für Erweiterungen auf unbefristete Fahrlehrerlaubnis: 40,90 Euro
Die Gebühren betragen 102,- Euro für die Erteilung einer Fahrschulerlaubnis an eine natürliche Person und 153,- Euro an eine juristische Person.
Die Erteilung einer Zweigstellenerlaubnis kostet 84,40 Euro.
Welche Fristen muss ich beachten?
Die Dauer der Fahrlehrerausbildung beträgt
- für Bewerber um die Fahrlehrerlaubnis der Klasse BE mindestens 8 Monate in einer Fahrlehrerausbildungsstätte und mindestens vier Monate in einer Ausbildungsfahrschule
- für Bewerber um die Fahrlehrerlaubnis der Klasse A zusätzlich einen Monat in einer Fahrlehrerausbildungsstätte
- für Bewerber um die Fahrlehrerlaubnis der Klasse CE oder DE zusätzlich zwei Monate in einer Fahrlehrerausbildungsstätte
- (Besitzt der Bewerber für die Klasse DE die Fahrlehrerlaubnis der Klasse CE, so verkürzt sich die Ausbildungsdauer um einen Monat; dieses gilt auch bei Vorbesitz der Klasse DE für die Erteilung der Fahrlehrerlaubnisklasse CE).
Die Ausbildung in der Fahrlehrerausbildungsstätte erfolgt in geschlossenen Kursen und darf, vorbehaltlich arbeitsschutzrechtlicher, mutterschutzrechtlicher und urlaubsrechtlicher Bestimmungen nicht unterbrochen werden.
Bemerkungen
Bei Bewerberinnen/Bewerbern, die bereits im öffentlichen Dienst (Bundeswehr, Polizei) eine Fahrlehrerlaubnis erworben haben und eine zivile Fahrlehrerlaubnis anstreben, entfällt die Ablegung der Fahrlehrerprüfung. Diese Bewerberinnen/Bewerber haben neben den genannten Unterlagen einen Nachweis über den Besitz der Dienstfahrlehrerlaubnis (z. B. beglaubigte Kopie des Fahrlehrerscheins) dem Antrag beizufügen.